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Afghanistan: Rundgang Camp Marmal

Johannes Krey • März 05, 2017

Der zweite Reisetag in Afghanistan startete punkt 7.00 Uhr mit einem Frühstück. Während des Frühstückes gab es noch eine kleine Tagesbesprechung. Auf dem heutigen Plan stand ein Rundgang im Camp Marmal und der Besuch des German Police Project Team (GPPT) mit Führung über den Internationalen Flughafen Masar-e Sharif.

Die Erkundung des Camp Marmal war sehr Interessant. Auf einer Fläche von 2 x 2 Quadratkilometern leben hier mehrere tausend Menschen. Das Camp ist wie eine kleine Stadt mit mehreren Stadtteilen. Die Verkehrsführung ist ganz klar in Rechts vor Links geregelt bei einer Höchstgeschwindigkeit von 20 Km/h (schneller ginge auch, würde aber zu viel Sand und Staub aufwirbeln).

So gibt es im Camp zum Beispiele eine Klinik, mehrere Instandsetzungshallen für Fahrzeuge und Technik, mehrere Restaurants und Bars, afghanische Märkte und internationale Shops. In diesem kann man neben Waren des täglichen Bedarfs Parfüm, Kleidung und militärische Ausrüstung erwerben. Ein kleines Highlight waren die afghanischen Marktstände. Hier gibt es landestypische Waren wie Teppiche und Souvenirs. Besonders gut sind hier die kleinen Stickereien für Ärmelabzeichen, Namensschilder und Patches. Diese kann man hier sonderanfertigen lassen zu wirklich günstigen Preisen. Natürlich sollte man immer etwas handeln, dies gehört halt einfach dazu.

Von verschiedenen Wachtürmen und Aussichtspunkten im Camp hat man auch eine Wunderbare Sicht auf die angrenzende Bergkette und Landschaft. Danach besuchten wir das Mahnmal für gefallen Soldaten. Hier wird jedem einzelnen gefallenem Soldaten mit einer Tafel gedacht.

Nach dem Mittag ging es dann in die Räumlichkeiten des German Police Project Team. Dies sind deutsche Polizisten der Bundes- und Länderpolizei, die afghanische Polizei und Grenzschutzkräfte in verschiedenen Themen beraten. Eines dieser Projekte ist unter anderem der internationale Flughafen Masar-e Sharif. Hier gibt es diverse Schulungen für die Polizei- und Grenzschutzmitarbeiter Afghanistans zum Thema Sicherheit, Einreisekontrolle und Passagierabfertigung. Das GPPT steht den Afghanischen Kräften bei sämtlichen Themen mit Rat und Tat zur Seite.

Generell sind die Afghanischen Kräfte alle sehr freundlich. Jedoch merkt man immer wieder, dass man sich Entwicklungstechnisch im 13. Jahrhundert befindet. Die Frau wird noch immer nur sehr zögernd akzeptiert. Meiner Begleiterin Tanja wird nur sehr selten mit einem Händedruck begrüßt. Unter Männern fällt dieser meist sehr höflich und freundschaftlich aus. Frauen werden diesbezüglich meistens ignoriert. Natürlich ist dies nicht immer so. Ab und zu geht es auch anders, aber halt eher selten. Häufig merkt man auch die afghanische Gelassenheit. So kann es schon einmal vorkommen, dass man bei einem Termin alleine dasteht. Da muss man dann halt flexibel sein und einen neuen Termin ausmachen. Das Sprichwort „Ihr habt die Uhren, wir die Zeit“ trifft es hier ganz passend.

Am Abend ging es dann zum Ausklang in einem kleine Bundeswehr-Bar. Hier gibt es deutsche Getränke. Der Alkoholausschank wird natürlich streng überwacht. So darf jeder Bundeswehrsoldat maximal 2 Bier am Abend trinken. Dies wird in einer kleinen Karte des Soldaten streng vermerkt. Nötig ist dies, da es im Camp eine ständige Gefechtsbereitschaft gibt. So muss jeder Soldat immer Einsatzbereit sofort einsatzbereit sein. Die Gefahr von Angriffen durch Aufständische ist allgegenwärtig.

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