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Konzentrationslager und Gedenkstätte Flossenbürg

Johannes Krey • 12. April 2024

Im nordbayerischen Flossenbürg liegt die Gedenkstätte und das Konzentrationslager Flossenbürg. Äußerlich wird das Konzentrationslager recht unscheinbar. Ein Hauptgebäude, in dem die Kommandantur untergebracht war, steht vor dem Eingang zum Lager. Nach dem Gebäude betritt man durch das Lagertor den großen Appellplatz mit den markanten Gebäuden der Häftlingsküche und der Wäscherei.

In beiden Gebäuden sind heute Ausstellungen rund um das Konzentrationslager und die Gedenkstätte. In der ehemaligen Wäscherei kann man im Kellerbereich unter anderem die Desinfektionshalle besichtigen.


Weniger Meter weiter folgt ein jüdisches Gedenkhaus und die Sühne-Kapelle mit zwei Wachtürmen. Von hier aus kann man hinab in das "Tal des Todes" blicken. Hier wurde am 25. Mai 1947 die erste KZ-Gedenkstätte in Europa eingeweiht. Diese besteht aus mehreren Grabplatten und mit Symbolen der einzelnen Nationen (Platz der Nationen) und einer Aschenpyramide. All das ist in Sichtweite des ehemaligen Krematoriums des KZ-Flossenbürgs.


Von den circa 100.000 gefangenen Menschen des KZ-Flossenbürgs sind etwa 30.000 ums Leben gekommen. Die Gefangenen mussten unter anderem im Steinbruch den Flossenbürger Granit abbauen. Später wurden Sie auch in der Produktion des Jagdflugzeugs Messerschmitt eingesetzt. 


Wie bereits im KZ-Dachau gab es auch in Flossenbürg ein Lager eigenes Bordell, welches Mitte 1943 in Betrieb genommen wurde. Hier wurden weibliche Insassen zur Prostitution genötigt. Etwa 15 Frauen wurden hier zur Zwangsarbeit als Prostituierte eingesetzt.

Die Bordellbesuche waren Teil eines Prämiensystems, welches durch die SS eingeführt wurde. Somit sollte die Arbeitsleistung der Häftlinge gesteigert werden. Besuchen durfte das Bordell jedoch nur eine privilegierte Gruppe. Ausgeschlossen davon waren unter anderem Juden, Sinti, Roma und Insassen aus der Sowjetunion.


Einer der bekanntesten Häftlinge im KZ-Flossenbürg war der lutherische Theologe und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer. Er wurde am 9. April 1945 durch die SS im Arresthof erhängt.

In der Ausstellung widmet sich ein Teil dieser dem Leben von Dietrich Bonhoeffer.

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