Als Teil des Atlantikwalls gab es in der Normandie verschiedene Widerstandsnester der deutschen Truppen. Diese befestigten und teilweise verbunkerten Anlagen zogen sich über die kompletten Landungsstrände von Omaha Beach, Utah Beach, Juno Beach, Gold Beach und Sword Beach. Während der Operation Overlord ab dem 6. Juni 1944 leisteten diese Anlagen erbitterten Widerstand gegen die Alliierten Truppen bei der Landung an den Stränden.
Entlang der Strände in der Normandie sind heute noch viele der ehemaligen Anlagen erhalten. Während meiner Reise habe ich das Widerstandsnest 62, 65 und 68 mir angesehen. Eines der bekanntesten ist das Widerstandsnest 62 (dazu gleich mehr).
Widerstandsnest 65 ist relativ klein und direkt von der Straße aus zugänglich. Über diesem prangt die amerikanische und französische Flagge. Vor dem Widerstandsnest steht eine Gedenksäule der US-Army Second Infantry Divison samt Bildern und Namen der Angehörigen dieser Einheit.
Einige hundert Meter weiter ist das Widerstandsnest 68. Diese liegt etwas zurückgesetzt vom Strand auf einem Privatgelände. Diese kann nur von außen betrachtet werden.
Eine der bekanntesten Verteidigungsanlagen ist das Widerstandsnest 62. Während der Operation Overlord erlitten die US-Truppen an diesem Widerstandsnest enorme Verluste durch das Abwehrfeuer der deutschen Soldaten.
Gefreiter Heinrich Severloh, welcher an diesem Widerstandsnest diente, hat nach eigenen Angaben am 6. Juni 1944 mehr als 12.000 Schuss mit dem MG42 und weitere 400 Schuss mit zwei Karabinern Kar98 auf die US-Landungstruppen abgegeben haben. Wie viele Soldaten der US-Armee an diesem Tag verwundet oder getötet wurden, lässt sich nicht genau sagen. Laut Severlohs eigener Aussagen sollen es rund 2.000 verletzte oder getötete Soldaten gewesen sein. Am Nachmittag verließen Severloh und sein Kamerad Gefreiter Franz Gockel das Widerstandsnest und flüchteten. Severloh wurde am 7. Juni von den Amerikanern gefangen genommen.
Die Anlage des Widerstandsnest 62 ist heute in ihren Grundzügen noch weitgehendst intakt. An den Wänden des Bunkers sind verschiedene Einschusslöcher. Oberhalb der Anlage ist ein Gedenkstein.
Am Strand vor dem Widerstandsnest im Sand ist ein Gedenkstein der Combat Medics 16TH Infantry Regiment 1ST Infantry Divison.
Viele weitere Widerstandsnester können entlang der Strände angesehen werden. Manche sind heute noch zugänglich, einige sind verschwunden, andere sind verschlossen und weitere sind auf Privatgrundstücken.