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Kanada: Wandern entlang des Bow Rivers im Banff Nationalpark

Johannes Krey • Juni 04, 2017

Sechster Reisetag in Kanada. Nach dem Aufwachen ging es zum Frühstück. Aufgrund von Bauarbeiten in unserem Hotelgebäudekomplex, mussten wir dafür in ein anderes Gebäude gehen.

Nach dem Frühstück mit Ei und Würstchen ging es in die Innenstadt von Banff. Hier besuchten wir verschiedene Einkaufsläden. Zur Auswahl standen mehrere Outdoorshops, Bekleidungsgeschäfte diverser Marken und Souvenirläden.

Nach dem Stadttrip ging es mit dem Auto Richtung Ortsausgang. Hier fuhren wir mehrere Kilometer an einem riesigen Golfplatzes entlang, bis zum Anfangspunkt der Rundle Riverside Strecke. Die Strecke führt rund 9 Kilometer entlang des Bow Rivers.

Aufgrund der Schneeschmelze der letzten Wochen, waren einige Teile des Wanderweges mit größeren Wasserlöchern geflutet. Wie tief diese waren könnten wir nicht einschätzen. Daher gingen wir vorsichtig am Rand der Wasserlöcher entlang, nutzten umgefallene Bäume als Brücken oder kämpften uns durch dicht bewachsene Büsche.

Der Wanderweg ist stark von Wurzelwerk und zum Teil losen Gestein gezeichnet. Zwischendrin bietet sich mehrfach die Möglichkeit zur Rast. Auf unserer 10 Kilometer Wanderung (sind nach 5 Kilometern umgedreht, da es kein Rundweg war) kamen uns genau 3 Fahrradfahrer entgegen. Ansonsten herrschte auf dem Weg idyllische Stille.

Zu Beginn des Weges wiesen Hinweisschilder auf wilde Tiere, insbesondere Bären, hin. Wir haben es zwar hin und wieder im Unterholz knacken gehört, aber leider kein größeres Tier gesehen.

Generell kann man sagen, dass die Wege recht gut begehbar sind. Man sollte sich jedoch bewusst sein, dass man im Ernstfall auf Hilfe vermutlich länger warten muss. Da die Wege zum Teil nur so breit sind, dass sie nur ein Mensch begehen kann. Umgeben sind die Wege von rund 2800 m hohen Bergen.

Wir nutzen während unserer Wanderung ein Garmin inReach Explorer+. Dieses Navigationssystem ist mit einer topografischen Karte und einem GPS Iridium Kommunikationssystem ausgestattet. Es sendet alle 10 Minuten die aufgezeichneten Standorte. So kann man über einen Link nachverfolgen, wo sich das Gerät bzw. sich der Nutzer befindet. Zusätzlich hat das inReach eine SOS Funktion. Wird diese aktiviert, sendet das Gerät einen Notruf an die GEOS Zentrale. Diese leiten dann den aktuellen Standort an eine Hilfsorganisation (Polizei, Feuerwehr usw. ) weiter und schicken Hilfe. Im Ernstfall kann einem das auf einer Wandertour das Leben retten. Häufig haben wir auf den Wanderwegen in Kanada aufgrund der Weitläufigkeit und Geografie des Landes keinen Handyempfang.

Auch zum Wetter und der Ausrüstung gab es eine Empfehlung an der Wegtafel des Weges. So wird empfohlen, ein Basic Erste-Hilfe-Kit mitzuführen. Zum Wetter stand der Hinweis, dass es sich sehr schnell ändern kann. Als wir los liefen, war es über 20 Grad Celsius, bewölkter Himmel und niederschlagsfrei, also bestes Wanderwetter. Zu Beginn des Rückweges fing es dann an zu regnen. Anfänglich nur leicht, wurde es dann immer stärker. Glücklicherweise hatten wir beide unsere Regenbekleidung dabei und kamen halbwegs trocken am Fahrzeug an.

Auf dem Rückweg am Ortseingang von Banff, entdeckte ich in einem Wohngebiet am Straßenrand einen Rehbock. Zuerst dachte ich, dass es sich um einen ausgestopften Bock handelte. Doch auf einmal bewegte sich dieser. Wir hielten unser Auto an, öffneten die Fensterscheibe und standen ca. 2 Meter neben dem Tier. Dieses lies sich durch unsere Anwesenheit nicht stören, futterte sein Gras und lief dann in aller Ruhe vor uns über die Straße. Was für ein toller Augenblick.

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